SARMs – gefährlicher neuer Doping Trend oder Wundermittel?

Unsere Vorgehensweise

SARM, auch als SARMs oder Selektive Androgenrezeptor Modulatoren bekannt, ist eine Abkürzung für Selective Androgen Receptor Modulators, welche eine ähnliche Wirkung wie anabole Steroide haben und sich in den letzten Jahren steigender Beliebtheit erfreuen. Sie sind ein potenzielles Medikament zur Behandlung von Muskelschwund und anderen Muskelerkrankungen, ^[1]Thevis, Mario, Screening for 2-quinolinone-derived selective androgen receptor agonists in doping control analysis, 2007, Rapid Communications in Mass Spectrometry werden aber seit geraumer Zeit auch im Bodybuilding Bereich eingesetzt.

Denn Selektive Androgenrezeptor Modulatoren gelten als Wunderwaffe für schnelles Muskelwachstum, Kraftaufbau und Fettabbau. Eine SARMs, wie Nandrolon, sollen auch vorteilhafte Auswirkungen auf das Knochengewebe haben. ^[2]Dalton, J. T., Discovery of nonsteroidal androgens, 1998, Biochemical and Biophysical Research Communications Die Vorteile gegenüber Steroiden liegt darin, dass SARMs leicht oral eingenommen werden können und nicht wie herkömmliche Steroide injiziert werden muss.

Was sind Selective Androgen Receptor Modulators überhaupt?

SARMs sind nichtsteroidale Verbindungen, die selektiv an die Androgenrezeptoren im Körper andocken und ähnliche Wirkungen wie Prohormone oder Steroide haben.

SARMs werden oft fälschlicherweise für deutlich sicherer als „normale“ Steroide gehalten – was falsch ist! Neben den bereits bewiesenen Nebenwirkungen muss bei der Einnahme mit weiteren Beeinträchtigungen der Gesundheit gerechnet werden.

Dies liegt vorwiegend an der dürftigen Forschungslage. Viele Studien wurden bis jetzt nur an Tieren und nicht am Menschen durchgeführt. Die gesamte Auswirkung auf den Körper und sämtliche Nebenwirkungen ist somit noch gar nicht erforscht.

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CrazyBulk hat angekündigt, in Zukunft noch für weitere SARMs Alternativen anzubieten, so auch für YK 11.

Wie wirken SARMs?

Selektive Androgenrezeptor Modulatoren wurden von großen Pharmaunternehmen erforscht und entwickelt, um wirksame Medikamente auf den Markt zu bringen, beispielsweise gegen Muskelschwund im Alter oder nach einer Operation. Damit soll eine Therapieform geschaffen werden, die das Muskelwachstum fördert – ohne die negativen androgenen Nebenwirkungen.

Dementsprechend müssten SARMs aus medizinischer Sicht eine vorteilhafte Gewebeselektivität aufweisen. Die Selektivität der Androgenrezeptor-Modulatoren brachte Erfolg: Beispielsweise führen SARMs zu agonistischen Aktivitäten in Knochen und Muskeln, während der Einfluss auf das sekundäre Sexualgewebe minimal ist. ^[3]Ponnusamy, Suriyan, Tissue Selective Androgen Receptor Modulators (SARMs) Increase Pelvic Floor Muscle Mass in Ovariectomized Mice, 2016, Journal of Cellular Biochemistry

SARMS sollte daher folgende positive Auswirkungen haben:

Studien haben auch gezeigt, dass SARMs bis zu zehnmal mehr Bindungseigenschaften an die Androgenrezeptoren als Testosteron aufweist, was sie zumindest theoretisch muskelaufbauender macht als herkömmliche anabole und androgene Steroide. ^[4]Solomon, J. Zachary, Selective Androgen Receptor Modulators (SARMs) – Current Knowledge and Clinical Applications, 2018, Sexual Medicine Reviews

Gleichzeitig werden jedoch die mit Prohormon- und Steroidheilungen verbundenen Nebenwirkungen beseitigt:

Gibt es bekannte Nebenwirkungen?

Die Forschung in der Pharmaindustrie zu den Selective Androgen Receptor Modulators steckt noch in den Kinderschuhen. Nebenwirkungen und Langzeitfolgen wurden bisher kaum untersucht. Ferner sind SARMs meistens experimentelle Forschungsmedikamente, sodass sie für Sportler kein bewährtes Nahrungsergänzungsmittel sind. SARMs sollten daher nicht leichtsinnig und bestenfalls gar nicht konsumiert werden.

Wie ist der aktuelle Status von SARMs gemäß der WADA?

SARMs haben aufgrund ihrer anabolen Eigenschaften sowie ihrer Fähigkeit, Androgenrezeptoren in Muskeln und Knochen zu stimulieren, das Potenzial, zur Leistungssteigerung im Sport missbraucht zu werden. Sie sind derzeit in der Kategorie der „anderen anabolen Wirkstoffe“ gemäß Abschnitt S1.2 der Verbotsliste der WADA auf Dauer verboten. Einige Beispiele für SARMs sind Ostarine und Andarine. ^[6]Geyer H. , Schänzer W., Thevis M., Anabolic agents: recent strategies for their detection and protection from inadvertent doping, 2014, British Journal of Sports Medicine

Steroide vs. SARMs

Es ist bekannt, dass androgene Steroide die Muskelentwicklung steigern, jedoch von einer Vielzahl unerwünschter Wirkungen begleitet werden. Für Männer bedeutet dies oftmals Dinge wie Akne, Brustentwicklung (Gynäkomastie), vergrößerte Prostata und Schrumpfung der Hoden. ^[7]Efimenko, Iakov V., Adverse effects and potential benefits among selective androgen receptor modulators users: a cross-sectional survey, 2021, International Journal of Impotence Research Bei Frauen können verstärktes Körperhaarwachstum, Akne und eine Vergrößerung der Klitoris auftreten. Schwerwiegendere Gesundheitsprobleme sind Leberschäden und zahlreiche kardiovaskuläre Komplikationen, einschließlich eines erhöhten Herzinfarkt- und Blutgerinnselrisikos.

SARMs stellen möglicherweise einen Schritt hin zu einer sichereren Klasse androgener Medikamente dar. In ersten Studien wurde eine allgemein gute Verträglichkeit festgestellt. Dennoch hat es bisher kein Mittel bis hin zur endgültigen Zulassung geschafft.

Sarms kaufen – ist das in Deutschland legal?

Gemäß §2 des Anti-Doping-Gesetzes vom 10. Dezember 2015 ist es verboten, Dopingmitteln wie SARMs …

Weiterhin ist es verboten, eine solche Substanz in, „nicht geringer Menge“ zu erwerben, zu besitzen oder anderweitig zu handhaben, um im Sport Leistungssteigerung zu betreiben. Dies wirft die Frage auf, was als sogenannte „nicht geringe Menge“ gilt und welche Konsequenzen dies hat. Nach der Dopingverordnung (DmMV) und Anhang 1 des Anti-Doping-Gesetzes, in dem verschiedene Stoffe aufgeführt sind, beträgt die nicht unerhebliche Menge für SARMs 90 mg.

Konkret bedeutet dies, dass die Selective Androgen Receptor Modulators theoretisch für den eigenen Gebrauch besessen und eingenommen werden darf. Absatz 3 des Gesetzes begründet diese Aussage jedoch und befreit einige Personen von dieser Regelung. Dementsprechend ist es jedem, der an organisierten Sportwettkämpfen teilnimmt, verboten, Substanzen wie SARMs, in erheblicher Menge zu besitzen oder zu konsumieren. Nach dem Anti-Doping-Gesetz ist es daher nur hypothetisch erlaubt, SARMs zu nehmen, wenn Du nicht beabsichtigst, an organisierten Sportwettkämpfen teilzunehmen.  Außerdem muss die Menge hier geringer als 90 mg sein, aus nicht illegalen Quellen stammen und nur für den eigenen Gebrauch bestimmt sein.

Häufige Fragen zu SARMs

Fazit zu SARMs

SARMs wurden bereits auch schon von einigen Wissenschaftlern untersucht. Eine kürzlich im Journal of the American Medical Association veröffentlichte Studie ^[8]Van Wagoner, M. Ryan, Chemical Composition and Labeling of Substances Marketed as Selective Androgen Receptor Modulators and Sold via the Internet, 2017, Journal of the American Medical Association untersuchte die chemische Zusammensetzung von Produkten, die als SARMs vermarktet werden.

Sie fand heraus, dass nur die Hälfte von ihnen tatsächlich SARMs enthielten. Etwa 60 Prozent enthielten andere Inhaltsstoffe als auf dem Etikett angegeben. Nahezu 10 Prozent der getesteten Produkte enthielten keinerlei aktive Bestandteile. Es muss jedoch gar nicht immer zu SARMs oder Steroiden gegriffen werden. Mittlerweile bietet der Markt der Nahrungsergänzungsmittel eine große Auswahl an natürlichen Mittel, wie TestoPrime oder aber direkte SARMs Alternativen, wie die CrazyBulk SARMs.

Von vielerlei Seiten wird vor der Einnahme von SARMs gewarnt und eindringlich darum gebeten, sollte eine Einnahme schon geschehen sein, einen Arzt zu konsultieren, sollten unerwünschten Nebenwirkungen auftreten, die mit der Einnahme von SARMs in Verbindung gebracht werden könnten.

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